Kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten für kleine Unternehmen

Insbesondere für kleine Unternehmen, die mit wenigen großen Kunden zusammenarbeiten, ist es wichtig, dass definierte Zahlungsziele eingehalten werden. Kommt es zu Verzögerungen oder mangelt es einem Kunden an Liquidität kommt es schnell zu substanziellen Problemen. Ohne solide Finanzierung auch im kurzfristigen Bereich ist damit auch die eigene Liquidität zur Zahlung von Löhnen und Verbindlichkeiten zur Deckung von variablen Kosten und Fixkosten in Gefahr. Grund genug, sich über die Möglichkeiten der kurzfristigen Finanzierung Gedanken zu machen.

Inanspruchnahme klassischer Lieferantenkredite

Der klassische Weg ist die kurzfristige Aufnahme von Mitteln über den Industrie- und Unternehmenskreditmarkt. Das geschieht beispielsweise über Lieferantenkredite, bei denen Waren und Dienstleistungen auf Ziel geliefert werden. Es gibt gesetzlich geregelte Zahlungsziele, die vereinbarten Zahlungsziele liegen in der Regel bei deutlich mehr als zwei Wochen in der Zukunft und können sich durchaus auf einige Monate erstrecken. Der akute Finanzmittelbedarf kann damit in die Zukunft verlagert werden. Allerdings eignet sich diese Form der kurzfristigen Finanzierung nicht für jeden Engpass, da daraus die Zahlung von Gehältern nicht direkt erfolgen kann, zumal dazu zunächst weitere Mittelzuflüsse generiert werden müssen.

Deckung des Finanzmittelbedarfs über einen Betriebsmittelkredit

Deutlich flexibler lässt sich der kurzfristige Finanzmittelbedarf mit Hilfe von Betriebsmittelkrediten decken. Grundvoraussetzung für diese von Banken gewährte Fremdfinanzierungsform ist allerdings, dass das betreffende Unternehmen über ein Geschäftskonto bei der entsprechenden Bank verfügt. Durch einen Geschäftskonto-Vergleich (hier etwa auf blog.de) ist das passende Geschäftskonto schnell gefunden. Prinzipiell funktioniert ein Betriebsmittelkredit wie ein Dispositionskredit auf einem Privatkonto, denn auch hier räumt die Bank eine zuvor definierte Kreditlinie ein, die flexibel genutzt werden kann.

Da der Fremdmittelbedarf in der Regel nur sehr kurzfristig ist, fallen auch die üblichen Zinsen in Höhe von 10-15 Prozent pro Jahr nicht allzu sehr ins Gewicht. Die Überschreitung der Kreditlinie wird von den meisten Banken kurzfristig ebenfalls toleriert. Da aber dann zusätzliche Zinsen in Höhe von 4-5 Prozent für die „geduldete Überziehung“ aufgeschlagen werden, verteuert sich der Betriebsmittelkredit, sodass langfristige Finanzierungsmöglichkeiten attraktiver sind.

Verkauf von Forderungen via Factoring

Als Alternative zu den beiden erstgenannten Finanzierungsformen rückt das Factoring zunehmend in den Fokus. Bei dieser inzwischen sehr gebräuchlichen Finanzierungsform  werden die ausstehenden Forderungen eines Unternehmens an eine Factoringgesellschaft verkauft. Das Factoring hat dabei den Vorteil, dass das gesamte Forderungsmanagement von der Factoringgesellschaft übernommen und abgewickelt wird. Der „Preis“, also der Abschlag auf die Nominalforderung, ist auch abhängig von der eigenen Bonität.

Fazit: Finanzierungsmix

Jede der aufgeführten Formen der kurzfristigen Mittelbeschaffung hat ihre spezifischen  Vorteile und Kosten. Für alle Unternehmen gilt: Der Mix ist entscheidend. Der Finanzierungsmix. Auch kleine Unternehmen sollten alle zur Verfügung stehenden Finanzierungsmöglichkeiten nutzen.