Kreditkrise, Kreditklemme – diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Tatsächlich beobachten wir keine Abnahme des von Banken an den Mittelstand vergebenen Darlehenvolumens,  sondern wir stellen fest, daß nur noch die Unternehmen „mit einer freundlichen Bilanz“, also einer guten Bonität einen Kredit von ihrem Kreditinstitut erhalten.

Gleiches gilt für die Gunst der Leasinggesellschaften, nur Unternehmen mit einer ordentlichen Bonität, einem befriedigenden Rating,  erhalten einen Leasingvertrag.

Das heißt also, nur mit einer „freundlichen Bilanz“ kann ich überhaupt finanzieren, wobei mir hier durchaus alle Instrumente zur Verfügung stehen.

Das Thema „bilanzfreundliche Finanzierung“ impliziert auch, daß ich zunächst bilanzfreundlich finanzieren kann und dann – mit der freundlich ausschauenden Bilanz – mir alle anderen zur Verfügung stehenden Finanzierungsquellen erschließen kann.

Das sind Eigenkapital von alten und neuen Gesellschaftern, Mezzanine-Kapital, Darlehen unterschiedlicher Fristigkeit von Finanzintermediären, Banken, aber auch von Lieferanten.

Weiterhin kann ich mir von dritter Seite Bürgen für Darlehen interessieren, welche hierfür Provision erhalten, oder welche öffentliche Stellen der Wirtschaftsförderungsinstanzen mit einem politischen Auftrag sind (Bürgengemeinschaft, staatliche Beteiligungsgesellschaften).

Bilanzfreundlich ist überdies jeder Beitrag, gute Erträge zu erwirtschaften. Also etwa die Möglichkeit zu haben, durch Vergabe von Darlehen an Kunden („Lieferantenkredit“) den Umsatz zu steigern. Die Kaufentscheidung wird nicht selten nach der Devise „Liquidität vor Rentabilität“ getroffen! Derjenige Lieferant wird den Vorzug erhalten, der ein längeres Zahlungsziel zu gewähren in der Lage ist. Eventuell lässt sich auf diese Weise ein höherer Preis durchsetzen.

Wir müssen also durchaus die dynamischen Wirkungen von Bilanzfreundlichkeit in unsere Entscheidung einbeziehen. Die eigentliche Bilanz ist ja bekanntlich statisch, eine Momentaufnahme.

Was kann man also tun, um seine Bilanz „freundlich“ aussehen zu lassen?

Factoring

Factoring halten wir für eine durchaus hervorragend geeignete Maßnahme.

Werden die Kosten des Factoring nicht diese ganzen angesprochenen positiven Effekte auffressen?

Wir meinen: Nein. Die Kosten dürfen nicht steigen. Factoring kostet natürlich Geld, aber es ist – im Vergleich zum Status Quo, also der Situation ohne Factoring – nicht teurer. Insbesondere spielt hier die Frage nach der Verwendung der zusätzlich gewonnenen (bzw. freigesetzten) Liquidität eine Rolle.

Hier ein kleines Berechnungsschema: