Der Unterschied zwischen „Electronic Money“ und „Bitcoin“

Electronic Money (abgekürzt e-money) und Bitcoin sind Systeme, die dazu dienen, Zahlungen digital abzuwickeln. Beide Systeme spielen eine zentrale Rolle bei der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs. Damit sind die Gemeinsamkeiten aber bereits aufgezählt.

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Die Systeme sind völlig unterschiedlich:

Das „E-money“ ist ein Teil des bekannten, herkömmlichen Papiergeldsystems, des sogenannten FIAT-Währungssystems, in dem die Zentralbanken Geld schöpfen können, praktisch nach Gusto drucken können. Bekannte Recheneinheiten sind der Dollar, der Euro, Peso, Yuan RMB, Jen, etc.
Das „E-money“, also elektronisches Geld, wird – wie herkömmliches Geld – reguliert und kontrolliert durch das jeweilige Zentralbanksystem. Die Nutzer dieses Systems werden ebenfalls kontrolliert und sind über Banken und Konten etc. identifizierbar, mithin bekannt, nicht anonym.

Nun zum Bitcoin: dies ist eine dezentrale, elektronische Währungseinheit, die ihren Wert aus Angebot und Nachfrage ableitet sowie natürlich auch aus dem Vertrauen der Nutzer in dieses System.

Das Netzwerk der Nutzer verlässt sich dabei auf höchst komplexe mathematische Prozesse, um die Geldverfügungen und Transaktionen sicher abzuwickeln. Geldschöpfung findet im Bitcoin-System nicht statt – statt dessen kann jeder zum „Miner“ werden und durch sehr mühselige und im Zeitablauf immer schwieriger werdende Rechenoperationen neue Bitcoin-Einheiten produzieren. Dies gelingt nur durch Einsatz stets aufwändigerer und leistungsfähigerer Rechner, was wiederum erhebliche Investitionen voraussetzt.

Die Nutzer sind vollständig anonym, vom herkömmlichen System des FATF (Financial Action Task Force) direkt nicht zu identifizieren, sofern die Nutzer bestimmte Verhaltensweisen beachten.

Bislang sind Bitcoins nicht oder wenig reguliert, erste, frühe Initiativen einiger Länder ändern dies gerade zaghaft.