Bonität (von lateinisch bonitas, „Vortrefflichkeit“) ist die Kreditwürdigkeit. Kann eine natürliche Person oder ein Unternehmen oder ein Staat die aufgenommenen Schulden zurückzahlen (wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit) und will er sie überhaupt zurückzahlen (Zahlungswilligkeit)? Das Risiko, dass ein Geschäftspartner seine Seite des Handels nicht erfüllt oder erfüllen kann – das so genannte Gegenparteirisiko.

Bei Emittenten von Wertpapieren ist Bonität die Fähigkeit, die Emission nebst Zinsen zu bedienen und zu tilgen. Daraus ableitbar ist die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kreditnehmer in der Lage und willens sein wird, die erforderlichen Rückzahlungen zu leisten.

Das Geldsystem besteht aus Schulden. Wenn Sie am Geldautomaten Geld abheben, bekommen Sie es, weil es ein anderer der Bank und mittelbar Ihnen den entsprechenden Betrag schuldet.

Wenn nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden könnte, daß der Schuldner tatsächlich zahlt, würde der Automat keinen Schein mehr ausspucken.


Überhaupt würde niemand mehr Darlehen herausgeben, das System käme zum Stillstand. So fast geschehen, als nicht so „vortreffliche“ Schuldner umfangreich Kredite für ihre Häuser bekamen (sub-prime-crisis).

Also ist Bonität und die Bonitätsanalyse unerlässlich für unser Wirtschaftssystem.

Wenn Sie demnach Ihre Kundenforderungen im Rahmen eines Factoringvertrages verkaufen, wechseln Sie lediglich die Bonität Ihrer Vermögensgegenstände.

Die Forderung gegen Ihren Kunden ist erst in einigen Wochen fällig, Schuldner ist genau einer, oder ein Unternehmen. Ob der an genau dem Fälligkeitstag zahlt oder überhaupt zahlen kann, ist nicht so sicher.

Bargeld ist auch nur eine Forderung, allerdings ultrakurzfristig fällig und damit liquide. Schuldner sind alle Bürger, die am Wirtschaftssystem teilnehmen. Damit ist das Risiko recht gut gestreut.

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