Roland Berger Strategy Consultants und creditreform diagnostizieren einen Finanzierungsbedarf von 60 Mrd Euro im Deutschen Mittelstand (die komplette Studie können Sie hier abrufen).
Berger / creditreform kommt zu folgenden zentralen Aussagen:
- Unternehmen mit Liquiditätsengpässen – EUR 60 Mrd. Liquiditätsbedarf zur Finanzierung des Wachstums benötigt, andererseits beschränktes Liquiditätsangebot
- Zusätzlicher Liquiditätsbedarf von rund 60 Mrd EUR in den Jahren 2010 2012 zur Finanzierung des Wachstums
- Beschränktes Liquiditätsangebot aufgrund einer restriktiveren Kreditvergabe der Finanzinstitute und Einschränkungen bei der Erhöhung der Investments der Eigentümer
- Unternehmen konnten Kapitalbindungsdauer 2007 bis 2009 von 64 auf 56 Tage reduzieren, 2010 Anstieg auf 58 Tage erwartet – Seit 2007 auch stetiger Anstieg der Zahlungsmoral
- Kapitalbindungsdauer hat sich zwischen 2007 und 2009 deutlich verringert – Vor allem während der Rezession
- Reduktion der Vorräte – Im Zuge des Wachstum wieder Ausweitung der Kapitalbindungsdauer erwartet
- Zahlungsverhalten hat sich seit 2007 stetig verbessert – Starke Verringerung der verspäteten Zahlungen
- Nahrungsmittelindustrie (26 Tage) mit niedrigster Kapitalbindungsdauer, Bekleidungsindustrie (86) mit höchster
- Durch konsequente Optimierung des Working Capital können interne Liquiditätsreserven freigesetzt und der Fremdkapitalbedarf reduziert werden
- Eine moderate ca. 8%ige Reduzierung der Kapitalbindungsdauer für Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten kann den Finanzierungsbedarf für eine Umsatzsteigerung von 10 % decken
- Damit vollständige Vermeidung von Fremdkapitalaufnahme und damit einhergehender zusätzlicher Kosten
- Liquiditätspotenzial von ca. 123 Mrd. EUR vorhanden – Deutliche Unterschiede innerhalb und zwischen Branchen und damit Nachholpotenzial für viele Unternehmen
- Im deutschen Mittelstand Liquiditätspotenzial von fast 123 Mrd EUR Gebundenes Working Capital kann durch Verbesserung der Kapitalbindungsdauer auf das Niveau der Branchenbesten um 17% reduziert werden
- Optimierungspotenzial vor allem bei Vorräten (48% vom Working Capital) und Kundenforderungen (39%)
- Relativ zum gebundenen Working Capital weisen IT (27%) und Maschinenbau (24%) das größte Potenzial auf
- Bei den Unternehmen mit der niedrigsten Kapitalbindung hat das Thema Working Capital einen hohen Stellenwert und wird konsequent angegangen – Wachsende Bedeutung erwartet
- 50% erwarten eine wachsende Bedeutung des Working Capital – Nachzügler erkennen den Handlungsbedarf
- Nur ein Drittel hat in den letzten Jahren aktiv Optimierungsprojekte durchgeführt – Durchschnittlich 10%ige Reduktion der Kapitalbindung, Wahrnehmung der eigenen Leistung jedoch besser als die Finanzdaten anzeigen
- Optimierung des Forderungsmanagement und der Auftragsplanung als wichtigste Maßnahmen/Hebel
- Großunternehmen mit deutlich niedrigerer Kapitalbindungsdauer – Größere Verhandlungsmacht, aber auch größerer Stellenwert des Themas Working Capital
- Klare Korrelation zwischen Kapitalbindungsdauer und Unternehmensgröße – Größte Unternehmen mit ca. 50% niedrigerer Kapitalbindungsdauer als Unternehmen unter 1 Mio. EUR Umsatz
- Größere Unternehmen mit höherer Verhandlungsmacht, aber auch mit höherem Stellenwert des Themas „Working Capital“