Risiken für das deutsche Finanzsystem nehmen deutlich zu, Staatsschuldenkrise weitet sich aus.

Die Risiken für das deutsche Finanzsystem haben in diesem Jahr deutlich zugenommen. Die hohen Staatsschulden sind dabei auf absehbare Zeit die größte Belastung für die deutsche und europäische Finanzstabilität.

In dem schwieriger werdenden Umfeld zeigt der Finanzstabilitätsbericht der Bundesbank für das deutsche Bankensystem neue Belastungen auf.

Nach Einschätzung der Bundesbank bestehen weiterhin Gefahren durch die anhaltend niedrigen Zinsen und die hohe globale Liquidität, die zum Einsatz von überhöhten Fremdkapitalhebeln und intensiver Fristentransformation führen können. Auch Altlasten der Banken aus Gewerbeimmobilien und strukturierten Wertpapieren seien noch nicht vollständig verarbeitet.

Zudem verstärke prozyklisches Verhalten im Finanzsystem selbst die Krise. Die Finanzmärkte sind dem Bericht zufolge geprägt von einem erheblichen Grad an Gleichlauf, und die wachsende Bedeutung an passiven Investmentstrategien reduziert entsprechend die Vielfalt an Meinungen an den Finanzmärkten. Andere Handelsstrategien, etwa der Hochfrequenzhandel, verstärkten die Automatismen noch weiter.

Vertrauensverlust im europäischen Bankensystem.

Allerdings hat sich zwischen Frühjahr 2008 und Sommer 2011 für eine Gruppe von 13 großen, international tätigen deutschen Banken die Kernkapitalquote nach den derzeit gültigen Basel-II-Regelungen von 8,1% auf 13,1% erhöht. Der Verschuldungsgrad – gemessen am Verhältnis von Bilanzsumme zum Kernkapital – ist vom Verhältnis 43 auf das Verhältnis 33 gefallen. Die risikogewichteten Aktiva sind ebenfalls zurückgegangen, so dass die Eigenkapitalanforderungen um fast 30% niedriger sind. Die Erträge dieser Gruppe von Banken sind über längere Zeit stabil geblieben.

 

aus: Bundesbank