Die Realzinsen in Deutschland, den USA und England sind negativ. Und negative Realzinsen – auch im zehnjährigen Bereich – bedeuten ja praktisch schon eine Enteignung. Ist das auf dem kalten Wege bereits die Vorbereitung auf eine Phase, in der wir weiter mit negativen Realzinsen rechnen müssen aufgrund höherer Inflationsraten in der Zukunft?

In Anfängen wird dies spürbar – und deshalb auch die Zurückhaltung von Investoren.

Der Mittelstand ist sparsam, und der Mittelstand wird die Folgen des Schuldendesasters in Europa und der Welt wohl ziemlich allein schultern müssen. Ersparnis lässt sich nur durch kluges Investment, Fleiss, Enthaltsamkeit beim Konsum und etwas Glück realisieren. Und alles das wird jetzt verjubelt, um die Fehler der vergangenen Politikeskapaden auszugleichen.

Ganz unauffällig geht das: Mit Inflation. Aber nicht die offizielle Inflation – diese Werte werden sanft nach unten frisiert. Es geht in der Tat zunächst um die Inflation der Vermögenswerte. Man spricht schon von Blasen am Immobilienmarkt. Freilich nur in Top-Lagen. Und Edelmetalle – aber da gibt es auch wieder Theorien, die besagen, die Zentralbanken frisierten die Kurse nach unten, um die Blasen-Inflation nicht evident werden zu lassen. Wenn die Panik erst einmal aus dem Sack ist…

Inflationserwartung beeinflusst auch Investitionsentscheidungen  – lieber eine überteuerte Immobilien in Top-Lage als eine Maschine, mit der der Mittelständler sinnvolle Produkte herstellen kann. Fehlallokation?

Was heisst dies nun für Ihre kurzfristige Unternehmensfinanzierung? Machen Sie, was Jürgen Stark der Zentralbank empfiehlt: Verkaufen Sie kurzfristige Forderungen, Bilanzverkürzung, Ablösung eigener Verbindlichkeiten – Ihr  Instrument ist Factoring. Die Anbieter haben wir.

Die Zentralbank hat leider kein Instrument zur Verfügung. Chinesen? Amerika? Wer könnte hier noch zu Hilfe eilen?

via Jürgen Stark: „Wir werden 2012 nicht unter zwei Prozent Inflation liegen“ – Deutschland – Politik – Handelsblatt.