Um für sich selbst Beratungsmandate zu akquirieren schlägt eine größere deutsche Anwaltskanzlei grundsoliden Familienunternehmern vor, ihr Unternehmen an die Wand zu fahren und sich auf Kosten der Gläubiger und des Staates zu bereichern. Und das natürlich straffrei, ganz legal! Anstiftung zum legalen Betrug, sozusagen.

Hier wird somit auf ein weiteres Risiko hingewiesen, welches Sie eingehen, indem Sie Ihren Kunden Zahlungsziele einräumen. Und dieses Risiko ist durch die bisherigen Scoringmodelle nicht mehr zu beherrschen. Wird Ihr Kunde aus Gier also seine Insolvenz selber herbeiführen, obwohl er grundsolide ist? Das weiss keiner.

Wie funktioniert der Trick, den die Kanzlei ungefragt im Rahmen einer Postwurfsendung zuletzt der TRIGEMA vorgeschlagen hat, deren Chef, Herr Wolfgang Grupp, daraufhin sehr böse geworden ist?

Zunächst lässt sich der Unternehmer  von seinem Unternehmen eine möglichst große Summe Geld auszahlen, überträgt dies- etwa im Rahmen einer Schenkung – auf seine Frau und seine Kinder.

Gattin und Nachwuchs verleihen das Geld dann zurück an die ansonsten schuldenfreie Firma zu hohen Zinsen und guter Besicherung. Bei Fälligkeit der Rückzahlung des Darlehens (Tilgung) ist die Firma dann in dem Moment nicht in der Lage, die fällige Summe aufzubringen.

Nun wird beim Amtsgericht  Insolvenz beantragt. Diese kann problemlos dann in Eigenverwaltung abgewickelt werden, weil das Unternehmen ja im Kern – und unabhängig von der Finanzierung – gesund ist. Das  Geschäft läuft munter weiter, nur wird bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens  Insolvenzgeld kassiert, das heisst, die  Löhne zahlt mithin die Sozialkasse. Auch Umsatzsteuer wird nicht mehr abgeführt.

Bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens werden dann die Gläubiger rasiert, der dadurch erzielte buchhalterische Sanierungsgewinn darf steuerfrei kassiert werden.

Herr Grupp hat diesen Fall öffentlich gemacht – danke dafür.

Unser Tipp: Seien Sie nicht unter den Gläubigern, wenn es bei Ihrem Kunden, den Sie für grundsolide halten, zu so einer geplanten Insolvenz kommt! Factoring hilft.